Auf die Initiative Lehrs und Ernst Poensgens hin wurden 1926 die Vereinten Stahlwerke AG gegründet. Sie war ein Zusammenschluß u.a. aus der Phönix Gruppe (26%), Thyssen (26%) und der Rheinelbe-Union (39,5%). Ihre Hauptverwaltung hatte die AG in Düsseldorf.

Das Duo Poensgen/Lehr sollte bis 1933 weiterhin erfolgreich zusammenarbeiten. Ihr größter Erfolg war zweifelsohne die große Ausstellung für Gesundheit, soziale Fürsorge und Leibesübungen, die "GE-SO-LEI". Durch diese Großveranstaltung sollte Düsseldorfs Ausstellungstradition wiederhergestellt, Arbeitsplätze und Aufträge in die Stadt geholt und das durch "artfremde Elemente" beschädigte Image der Stadt aufgebessert werden. Hinter all dem verbarg sich die Idee, daß nur ein Volk durch Hygiene und Sport gesunde, in der Lage sei, Hochleistungen im Aufbau Deutschlands zu leisten. Insgesamt 7,5 Mio. Besucher aus dem In- und Ausland sahen die Ausstellung, die deutlich die deutsch-nationalen und nationalliberalen Vorstellungen ihrer Investoren widerspiegelte.

Im Vordergrund der Lehrschen Politik standen die technische Erneuerung und städtebaulichen Umgestaltung der Stadt. So gelang dem Oberbürgermeister die Modernisierung sowie der Neubau von Gas- und Wasserwerken, die ganzheitliche Elektrifizierung der Stadt und die Gründung des Flughafens. Ferner veränderte sich durch den Umbau der Eisenbahnanlagen das Stadtbild Düsseldorfs. Auf dem sozialen Sektor gelang es der Stadt, durch die Schaffung von 17000 neuen Wohnungen die Wohnungsnot abzuschaffen - noch 1925/26 hatte es in Düsseldorf 10495 Haushalte ohne Wohnung gegeben. In die Zeit Lehrs fielen dann auch die bedeutenden Eingemeindungen Benraths, Garaths, Lohausens und Kaiserswerths 1929.
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