Robert Lehr, geboren am 20.8. 1883 in Celle, wurde am 6.6. 1924 von der Stadtverordnetenversammlung Düsseldorfs zum Oberbürgermeister gewählt. Er war der Kandidat gegen die Linke, aber auch der Wirtschaftsbund war gegen ihn und bezichtigte ihn verbotener Finanzspekulationen, ein Vorwurf, der später von der NSDAP aufgenommen wurde und am 12.4. 1933 zu seinem Sturz führte.

Der evangelische Generalssohn studierte Rechtswissenschaften in Marburg, Berlin und Bonn, legte am 4.3. 1912 die große juristische Staatsprüfung ab und kam am 15.1. 1913 als juristischer Hilfsarbeiter nach Düsseldorf. Im Ersten Weltkrieg trat er dem "Alldeutschen Verband" bei, nach dem Krieg wurde er Mitglied der DNVP. Seine monarchistische und hohenzollerntreue Gesinnung, die ihm oft von seinen politischen Gegnern vorgeworfen wurde, machte ihn zu einem Gegner der Demokratie, wobei er jedoch niemals den Boden der Verfassung verließ.

In einer Zeit, die geprägt war durch die Unsicherheit, innere Unruhen und Inflation, bewies Lehr sich als tatkräftiger und umsichtiger Administrator. Er sorgte durch die Verwirklichung von Großprojekten für die langfristige Behebung der schlechten städtischen Finanzlage. Zu seiner Zeit deckten die Steuereinnahmen nur die laufenden Ausgaben der Stadt, weitgehende Investitionen mußten durch Anleihen finanziert werden.
 
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