Herzog Wilhelm der Reiche, der seit 1566 unter den Folgen eines Schlaganfalles litt, durch welche er immer mehr der geistigen Umnachtung anheimfiel, hatte zwei Söhne. Sein Erstgeborener, Erbprinz Karl Friedrich, war 1575 auf einer Studienreise durch Italien in Rom 20-jährig an Pocken gestorben, so daß sein zweiter Sohn, Johann Wilhelm, der bereits eine geistliche Laufbahn eingeschlagen hatte und Administrator des Bistums Münster war, dieser Karriere entsagen mußte. Schon zu dieser Zeit machten sich bei ihm erste Zeichen von Geisteskrankheit bemerkbar.

Das Land, dessen Herrscher Johann Wilhelm einst werden sollte, war zum Ende des 16. Jahrhunderts arg gebeutelt. Der Gegensatz zwischen Katholiken und Reformierten, deren Verbreitung vor allem durch den Reformkatholizismus Wilhelms des Reichen zu Beginn seiner Regierungszeit begünstigt worden war, trat immer offener zutage, in der Stadt Düsseldorf herrschten zwischen 1577 und 1584 insgesamt vier Pestepidemien, die Umgebung der Stadt, vor allem die Städte Neuss, Heerdt, Gerresheim, Monheim und Ratingen, waren durch den Truchsessischen Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
 
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