In solch eine schwere Zeit fiel die Hochzeit des jungen Erbprinzen mit der vier Jahre älteren, katholischen Markgräfin Jakobe von Baden. Zustandegekommen war diese auf Intervention des Kaisers Rudolf II., des spanischen Königs Philipps II. und des Papstes. Die Eheschließung und die damit verbundene Hoffnung auf Nachkommenschaft, sollten verhindern, daß das katholische Kernland am Niederrhein nach dem Tode Johann Wilhelms an die protestantischen Töchter Wilhelms des Reichen und deren calvinistischen Männer fallen würde.

So wurde im Jahre 1585 die sogenannte "Klevisch-Jülichsche Hochzeit" gefeiert. Für die herzogliche Regierung wurde Organisation und Bezahlung der Hochzeit zu einem wahren Kraftakt - Anleihen und Verpfändungen halfen, die Mittel aufzubringen. Das Schloß mußte instand gesetzt werden, Gasthäuser und Privatunterkünfte hergerichtet werden, ein Feuerwerk mußte geplant und organisiert werden, und Unmengen an Lebensmitteln mußten in die Stadt geschafft werden. Nach monatelangen Vorbereitungen konnte die Hochzeit stattfinden. Sie wurde zum wohl prunkvollsten Großereignis der Stadtgeschichte.
zurück
nach oben
weiter