Der Kabinettsrat rief zum passiven Widerstand auf. Dieser, getragen unter anderem von den Gewerkschaften und Parteien, hatte zur Folge, daß insgesamt 140000 Post- und Eisenbahnbeamte ausgewiesen wurden und bis zum 1. August 1924 141 Deutsche der Besatzung zum Opfer fielen.

Die deutschen Großindustriellen jedoch sahen in dem mit dem passiven Widerstand einhergehenden Generalstreik ihre Interessen gefährdet und wandten sich scharf gegen diese Maßnahme der Regierung. So war es nicht weiter verwunderlich, wenn gerade aus Kreisen der Schwerindustrie Gelder zum Aufbau von aktiven Widerstandsgruppen flossen.

Führer des aktiven Widerstands an der Ruhr war Oskar Karl Guido Hauenstein, ehemals Schlageters Vorgesetzter in Oberschlesien. Seine Widerstandsgruppe, die Organisation Heinz, erhielt einen Etat von bis zu 4 Mio. Mark monatlich. Sitz der Gruppe war Elberfeld, aufgeteilt war sie in 3 Gruppen, deren erste Schlageter anführte.

In der Organisation befanden sich auch zukünftige, führende NS-Funktionäre, wie z.B. Viktor Lutze, nach dem Röhmputsch Stabschef der SA, Erich Koch, von 1941-1944 Reichskommisar der Ukraine, und Karl Kaufmann, ab 1933 Reichsstatthalter in Hamburg.
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