Zum Vorteil für die evangelischen Gemeinden gereichte es, daß beide Fürsten lutherisch waren - die Gemeinden hatten nun die Möglichkeit, aus ihrem versteckten Dasein herauszukommen und öffentlichen Gottesdienst zu halten.

Mit den beiden Reversalen vom Juli 1609 wurde der Zustand der Konfessions- und kirchlichen Besitzverhältnisse bestätigt und für die Zukunft garantiert. Durch die Gewährung der Gewissensfreiheit wurde die evangelische der katholischen Kirche gleichgestellt.

Lag die Verwaltung des Landes zwar zu gleichen Teilen bei den Erben, so waren jedoch beide Parteien darum bemüht, einen möglichst großen Teil des Erbes, wenn nicht sogar das gesamte Erbe, für sich zu gewinnen. Aus diesem Grunde bemühte sich jeder der beiden Kontrahenten um Verbündete.

Wolfgang Wilhelm fand diese im katholischen Lager. Durch seine Konversion zum Katholizismus und der gleichzeitigen Heirat mit der Schwester des Herzogs Maximilian von Bayern sicherte er sich dessen Unterstützung und die Unterstützung der katholischen Liga. Johann Sigismund trat zur reformierten Konfession über und erhielt somit Rückendeckung durch den führenden reformierten Fürsten, den Kurfürsten von Sachsen.
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