Neben Heinrich Heine ist der 1658 in Düsseldorf geborene, spätere Kurfürst Johann Wilhelm, genannt Jan Wellem, der wohl bekannteste Sohn der Stadt. Sein Vater, Philipp Wilhelm von Pfalz Neuburg, hatte insgesamt 17 Kinder, von denen 9 in Düsseldorf und Benrath geboren wurden. Durch geschickte Heiratspolitik war sein Haus mit fast allen wichtigen Höfen Europas verwandt, was ihm den Beinamen „Schwiegervater Europas“ einbrachte. Seinen Erstgeborenen verheiratete er 1678 mit der Halbschwester des Kaisers, Maria Anna Josepha.
Ein Jahr später übergab Philipp Wilhelm seinem Sohn Johann Wilhelm die Regentschaft über seine niederrheinischen Territorien in Jülich-Berg. Johann Wilhelm konnte dort, trotz genauer Instruktionen seines Vaters, weitgehendst eigenverantwortlich regieren. Als „Gegenleistung“ für die großzügige Geste seines Vaters, welche Grundvorraussetzung für das Einverständnis des Kaisers zur Eheschließung seiner Halbschwester mit Jan Wellem war, hatte der spätere Kurfürst den Lebensunterhalt seiner Mutter, zweier Brüder und der Gardereiterabteilung aufzukommen. So wurde der Fürst zusammen mit seiner Gattin am 30. August in Volmerswerth von zahlreichen Düsseldorfer Bürgern und Soldaten begrüßt.
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