Der Niederrheinisch-Westfälische Reichskreis umfaßte die Territorien von der Weser, unter Einschluß des Bistums Verden und der Grafschaft Schaumburg-Lippe rechts der Weser, bis zu der - späteren - niederländischen Grenze, überschritt den Rhein mit Jülich und dem Bistum Lüttich, und schloß lediglich die westfälischen und rheinischen Teile des Erzbistums Köln aus. Der Reichskreis bestand aus insgesamt 55 Kreisständen, u.a. Stadt Köln, Fürstbistum Münster und Stadt Dortmund, deren Vertreter die Kreistage bildeten.

Diese Kreistage, die nur selten einberufen wurden, fanden in Köln statt, das Kreisarchiv befand sich in Düsseldorf. 1555 übernahm der Herzog von Jülich-Kleve-Berg das Kreisoberstenamt, geistlicher Kollege war der Erzbischof von Münster. Der Niederheinisch-Westfälische Reichskreis stellte große Bemühungen an, eine einheitliche Münzordnung zu schaffen, was 1604 mit der Übernahme des stadtkölnischen Münzfußes durch Kurköln fast erreicht wurde. Doch 1700 übernahm der Reichskreis, bedingt durch auswärtige Interessen, den Leipziger Münzfuß.

Nach der Abtretung aller linksrheinischen Gebiete an die Franzosen, erfolgte 1806 die Auflösung des Reichskreises.
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