| Ob Neander tatsächlich
keine Konventikel mehr besucht hat, ist fraglich. Er tat dies zumindest
nicht vor den Augen des Presbyteriums, wenn, dann fanden diese Treffen außerhalb
Düsseldorfs statt, in einem Tal, welches heute als Neandertal bekannt
ist. Der Liederdichter starb am 31.5.1680 in Bremen, ohne seine neue Stelle angetreten zu haben. Den ersten Druck seiner Lieder hat er noch miterlebt. Im Falle Neanders zeigt sich die strenge Orthodoxie der reformierten Gemeinde in Düsseldorf, aber auch der gesamten reformierten Kirche am Niederrhein. Während in Bremen Undereyck ungehindert pietistisch wirken konnte, wurde hier ein Anhänger dieser Ideen verfolgt und unterdrückt. Es zeigt sich somit, daß die reformierte Kirche am Niederrhein durch ihre strenge Struktur zwar den Bedrückungen der Obrigkeit gegenüber standhaft und unverwundbar war, dies aber auf Kosten der freien Willensbildung ihrer Mitglieder geschah. |
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