Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erwacht auch in Düsseldorf die Theater- und Kleinkunstszene langsam wieder zum Leben. So gründet Günter Ebert das Kabarett "Wäscheleine" und holt seinen Schulfreund, den Politikstudenten Kay Lorentz und dessen Frau, die Geschichtsstudentin Lore, nach Düsseldorf - er als Geschäftsführer, sie als Kassenführerin. Als dann eine Diseuse ausfällt, springt Lore für sie ein, mit Erfolg.

Doch schnell faßt man in "Fattys Atelier" den Entschluß zur Gründung eines eigenen Kabaretts in der Hunsrückenstraße 20. Als Anfangskapital dient die Leica von Kay Lorentz und zwei Dutzend Silberlöffel, die man in 36 Stangen amerikanische Zigaretten umtauscht, von denen Baumaterial zum Auf- und Ausbau des Lokals besorgt werden. Am 29. März 1947 wird das "Kom(m)ödchen" mit dem Programm "Positiv dagegen" eröffnet.

Bereits nach zehn Wochen folgen zwei weitere Programme, "Rationen unverändert" im Lokal an der Hunsrückenstraße und "Im Westen nichts Neues" im Restaurant "Mutter Ey". Man setzt in den Programmen auf humanistische Bildungsgüter. Mit scharfem Biß kommentieren Gestalten wie Wilhelm Tell, Karl Moor, Don Quichote oder auch Voltaire aktuelle Geschehnisse. Geistig und formales Profil gewann das Kom(m)ödchen endgültig mit dem Beitritt der Autoren Dr. Günther Goerke alias Martin Morlock und dem unvergessenen Dr. Eckart Hachfeld. Mit der Endgültigkeit der deutschen Teilung durch den Entschluß eine Wehrmacht aufzubauen, wurden die Programme des Ensembles konkreter.
 
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