Am 2. Oktober 1946
traf sich der von der britischen Besatzungsmacht, die bereits
Rudolf Amelunxen zum ersten Ministerpräsidenten des Landes
ernannt hatte, einberufene Landtag zu seiner konstituierenden
Sitzung im Opernhaus. Dieses 1875 als Stadttheater erbaute Haus
war durch die Bombenangriffe des Krieges stark zerstört
und nun notdürftig repariert worden. Zum ersten Präsidenten
des Landtags wurde der SPD-Abgeordnete Ernst Gnoss gewählt.
Dieser wurde im November durch den Hauptausschuß des Parlaments
beauftragt das 1881 erbaute Ständehaus seinem
ursprünglichen Zweck wieder zuzuführen und dem Landtag
Nordrhein-Westfalen ein würdiges und zweckmäßiges
Heim zu schaffen.
Im Ständehaus des Architekten
Julius Raschdorff, der auch den Berliner Dom entworfen
hatte, versammelten sich lange die Stände der preußischen
Rheinprovinz. Unter Gnoss´ Nachfolgern Dr. Robert
Lehr und Josef Gockeln, beide CDU, wurde der Wiederaufbau
des Gebäudes, der häufig aus Ermangelung an
Baumaterialien stillstand, vorangetrieben. Am 15. März
1949 wurde das Ständehaus als Sitz des Nordrhein-Westfälischen
Landtags eröffnet.