Als am 26.9.1936 das Walfangmutterschiff "Jan Wellem" der Firma Henkel mit den sechs Fangbooten Treff I bis VI zur ersten Antarktisexpedition in See stach, war dies das Ergebnis langer Überlegungen und Arbeiten.

Bereits 1934 hatte Hjalmar Schacht, der Leiter des Reichswirtschaftsministeriums, erkannt, daß eine Autarkie der fettverarbeitenden Industrie nur durch einen eigenen Walfang möglich war. Nachdem diese Idee der fettverarbeitenden Industrie vorgelegt worden war, führte dies u.a. am 11.10.1935 zur Gründung der Ersten Deutschen Walfang AG der Firma Henkel. Man entschloß sich, da vom Walfang treibenden Ausland keine Hilfe zu erwarten war, in Deutschland ein Schiff der sogenannten Bayernklasse umzubauen, die "Württemberg". Gleichzeitig wurde der Bau von 6 Fangbooten in Auftrag gegeben. Die "Württemberg", von nun an "Jan Wellem", mußte verbreitert, und das Hauptdeck um 5 Meter erhöht werden, damit die enormen Maschinen zur Fettgewinnung untergebracht werden konnten.

Insgesamt lief die Jan Wellem zu 3 Walfangexpeditionen aus, bevor sie am 10.11.1939 von der Kriegsmarine übernommen wurde. Am 8.6.1940 brannte sie im Hafen von Narvik aus. Das 1939 fertiggestellte Motortankschiff der Walfangflotte, die "Antarktis", erfüllte den eigentlichen Zweck nie, wurde von der Marine requiriert und am 10.8.1944 in Nantes gesprengt.
 
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