Gerade mit diesem Punkt gelang es ihm, Teile der Zuhörerschaft auf seine Seite zu ziehen, hatte doch Reichskanzler Brüning unter anderem die Kartellpreise gesenkt, und so in der Unternehmerschaft den Verdacht erweckt, daß der Staat von nun an gewillt sei, immer stärker in die Wirtschaft einzugreifen. Da sich die Wirtschaftslage in den vergangenen Monaten verschlechtert hatte, war es verständlich, daß die Wirtschaft zusehends das Vertrauen zu der vom Zentrum getragenen und der SPD gestützten Regierung verlor. Hitler warnte vor der sozialistischen Revolution und der Gefahr des Bolschewismus. Für ihn sei es undenkbar, ein starkes Deutschland zu schaffen, solange 50% der Bürger bolschewistisch seien, die anderen 50% national. Diese Frage müsse gelöst werden. Eine Regeneration des Volkes sei vonnöten, indem schädliche Elemente auszuschalten seien.

Daß zu diesen schädlichen Elementen seiner Meinung nach auch Juden gehörten, verschwieg er, da sich unter den Zuhörern auch Juden befanden.

Die Besucher nahmen die Rede freundlich, aber nicht überschwenglich auf. Obwohl sie keine konkreten Vorschläge enthielt, wie die Probleme des Reiches zu lösen seien, war es Hitler doch gelungen, sich als zuverlässigen, politischen Bündnispartner zu empfehlen, der in der Lage schien, die Gefahr des Bolschewismus zu zerschlagen. Die NSDAP machte er mit seinem Auftritt in Düsseldorf salonfähig.
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